14. April - Cote des Abers

Die Kinder haben sich mittlerweile an das längere Schlafen gewöhnt, wir wachen erst 8.30 Uhr auf. Nicht so schlimm, denn es nieselt. Heute ist Karfreitag, da paßt das Wetter. Wir frühstücken schön und verlassen diesen schönen Übernachtungsplatz. Über Kerlouan und Plouguerneau , Lannilis und Ploudalmezeau fahren wir wieder an die Küste nach Tremazan. Dabei überqueren wir den Aber Vrac´h und den Aber Benoit. Die Abers sind tief ins Land reichende, fjordähnliche Flußmündungen, nach denen dieser Küstenabschnitt benannt ist. Dementsprechend schön sind die Ausblicke, die wir aus dem fahrenden WOMO genießen. In Tremazan bleiben wir in den Dünen stehen und kochen unseren Blumenkohl. Als Petje sich traut, die beiden belgischen Mädchen aus dem WOMO hinter uns anzusprechen, müssen diese auch schon weiterfahren, schade. Es beginnt wieder zu nieseln und auch wir starten wieder. Ich hatte einiges über Megalithen (Dolmen, Menhire, Cromlec´hs und Cairns) gelesen, die es in dieser Gegend mehrfach gibt, und wir beschließen, einige zu suchen. Unser Weg führt immer entlang der schönen Küste nach Landunvez, wo wir nach einiger Suche einen Dolmen besichtigen. Dolmen ist das bretonische Wort für “Tisch aus Stein” und diente vor ca. 2000 Jahren als Grabkammer. Auf mehreren senkrechten Steinplatten ruht eine tonnenschwere Deckplatte. Danach finden wir nach abenteuerlichen Fahrten kreuz und quer über Feldwege insgesamt 4 Menhire. Der Menhir von Keroustat  ist der erste. Er steht zu unserer Verwunderung mitten auf einem abgeernteten Maisfeld, völlig unbeachtet. Danach fahren wir zu dem liegenden und dem stehenden Menhir von Kergadiou, welcher ca. 9 m hoch ist. Auch sie befinden sich auf einem Feld, welches auch noch gerade umgepflügt wurde, wir bestaunen sie also vom Feldrand aus. Für den größten noch stehenden Menhir gibt es sogar einen Parkplatz. Der Menhir von Kerloas ist 12 m hoch und 15 t schwer und man kann ihn schon von weitem sehen. Noch heute wird über den Sinn der Steine gerätselt. Sicher ist aber, daß sie aus dem Meer stammen und über große Strecken transportiert wurden. Die Errichtung dieser Steine kann auf ca. 1700 v. Chr. datiert werden, da bei ihnen Keramiken aus der Bronzezeit gefunden wurden. Der Menhir von Kerolas ist an den Seiten mit phallischen Symbolen geschmückt, was ihn als Fruchtbarkeitssymbol ausweist. Junge Paare kamen bzw. kommen angeblich nachts hierher und reiben ihre Körper an dem Stein, um besonders schöne Kinder zu zeugen....

Nun aber zurück zu unserer Fahrt, sie führt über le Conquet die Panoramastrasse an der Küste entlang zur Pointe de Saint-Mathieu. Wir besichtigen zwei Leuchttürme und den Rest eines Klosters. Der ältere Leuchtturm war der Glockenturm der Abtei, von der aber wirklich nur noch die Grundmauern übriggeblieben sind. Die Küste fasziniert uns immer noch, sie sieht hier im Westen aber schon wieder anders aus, als heute früh im Norden. Unsere Suche nach Frischwasser gestaltet sich etwas schwierig, es gibt auf unserer Strecke mehrere Versorgungsstationen, an denen wir prima entsorgen können, Frischwasser gibt es aber nur auf  Kartenzahlung ab dem 1. Juni, da beginnt hier wahrscheinlich die Hochsaison. Weiter geht´s an der Küste entlang , wir folgen der Ausschilderung “Area Camping-Cars” und kommen zu einem sehr schönen Stellplatz an der Anse de Bertheaume. Blick aufs Meer, für 4 Euro pro Nacht Strom, Frischwasser und eine sehr gepflegte Anlage mit Parzellen, die durch Hecken voneinander abgetrennt sind. Hier übernachten wir gerne.         

Kapelle
Aber Benoit
Blumenkohl
Boote bei Ebbe
Petje
Landschaft02
Menhir1
Menhir2
Leuchtturm03
Blick auf die Pointe de Saint Mathieu
Klippe
Fotograf
Lieske02

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